Februar 2017 / Business Campus München : Garching / Münchner Merkur

Pfandbriefbank zieht von Unterschleissheim nach Garching

Pfandbriefbank zieht von Unterschleißheim nach Garching

Hinter dem Business Campus Garching liegen gute Tage. Erst hat ihm der Stadtrat eine weitere Ausdehnung genehmigt, und nun kündigt sich auch noch ein neuer Großmieter an, der in den Gewerbepark umzieht - aus Unterschleißheim.

Garching/Unterschleißheim- Die Deutsche Pfandbriefbank zieht mit ihrer Zentrale nach· Garching. Das teilt der dortige Business Campus mit, wo sich die Bank ab 2019 auf einer Fläche von rund 14 000 Quadratmetern einmietet. Für das entsprechende Gebäude hat der Betreiber des Gewerbeparks, die DV Immobilien Gruppe, Ende vorigen Jahres die Baugenehmigung erhalten. Im Sommer 2019 soll das Haus bezugsbereit sein. Dann wird die Deutsche Pfandbriefbank mit rund 550 Mitarbeitern nach Garching umziehen.
Aktuell sitzt das Kreditinstitut in der Freisinger Straße in Unterschleißheim, zwischen B13 und der Fach- und Berufsoberschule. Das Unternehmen habe auch einen Umzug innerhalb der Stadt in den dortigen Business Campus auf dem einstigen Airbus-Gelände geprüft, sagt Michael Blaschek, Geschäftsführer des Garchinger Gewerbeparks, der von der gleichen Firma betrieben wird. ,,Doch das hat zeitlich nicht gepasst."

Aus diesen Grund zieht die Bank nach Garching, was „extrem erfreulich“ sei, sagt Blaschek. Nicht nur gehöre der neue Mieter „zu den größeren“ im Business Campus. Sondern bislang gebe es dort auch noch keine Bank. ,,Das trägt also zum Branchenmix bei“, sagt Blaschek. ,,Und hier gilt: Je bunter, desto besser.“ Überdies hat der Gewerbepark · jetzt schon fast die Hälfte des neuen Gebäudes vermietet, das 31 000 Quadratmeter Mietfläche umfassen wird. Parallel zu dessen Bau soll auf dem Gelände ein drittes Parkhaus entstehen, kündigt Blaschek an. Als nächstes Projekt stünde danach das geplante Hotel im Südwesten des Gewerbeparks an. Hierfür hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die Voraussetzungen geschaffen, indem er ein Areal zwischen B4 71 und Zeppelinstraße für die weitere Planung des Business Campus freigegeben hat. Beim ersten Anlauf im April hatte sich der Stadtrat dagegen noch gesperrt. Eine knappe Mehrheit aus CSU, UG und Grünen lehnte die Freigabe der Vorbehaltsfläche ab - mit dem Verweis, dass diese künftig für den Bau einer Brücke über die Bundesstraße benötigt werden könnte damals verstimmt. Die Entscheidung gefährde die weitere Entwicklung des Gewerbeparks, warnte er am Tag nach dem Stadtratsbeschluss. Und weiter: ,,Da haben wir keinerlei Signale bekommen. Dass man uns jetzt in Form einer Sitzung so im Regen stehen lässt, ist enttäuschend." Zumal er sich überzeugt gab: ,,Diese Brücke wird nie kommen."
Um diese Frage zu prüfen, ließ der Stadtrat im Sommer ein Verkehrsgutachten erstellen, welches nun in der jüngsten Sitzung präsentiert wurde. Dieses sollte - auch unter Berücksichtigung einer geplanten Ortsumfahrung von Dietersheim - prüfen, wie der Verkehr an der Kreuzung zwischen B471, Zeppelin- und Daimlerstraße bewältigt werden kann. Zumal, wenn es dereinst eine Westumfahrung Garchings gebe – von der Autobahnauffahrt im Norden über die B471 in Hochbrück und zurück zur einstigen B 11 südlich von Dirnismaning.
Die Kernaussage des Gutachtens sei, erklärte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) im Stadtrat, ,,dass ein Brückenbauwerk nicht notwendig ist, um eine Spätere Verlängerung der Ortsumfahrung zu installieren". Vielmehr wäre dies laut dem Papier „die ungünstigste Lösung" - auch, weil eine Brücke Ausweichverkehr bei Stau auf der Autobahn anzöge. Dieser Auffassung schloss sich die Mehrheit im Stadtrat an: Gegen die Stimmen der Grünen-Räte Ingrid Wundrak und Walter Kratzl segnete er das Ansinnen des Business Campus ab, worauf Michael Blaschek nach der Sitzung lächelnd sagte: ,,Alles ist gut!"

Gutachten empfiehlt „Freizeitnutzung" für freies Grundstück

Für das freie Areal östlich des U-Bahnhofs Hochbrück hat es in der Vergangenheit zahllose Pläne gegeben. Mal sollte dort einen Freizeitpark namens „Bavaria Park" entstehen, mal wollte eine Unternehmerin eine Hangarworld mit Zeppelinrundflügen errichten. Passiert ist bislang aber nichts auf dem Grundstück, das sich im Besitz der Stadt München befindet. Im Rahmen des nun erstellten Gutachtens hat die Stadt Garching untersuchen lassen, welche Art von Nutzung sich auf dem Gelände anbieten würde - aus verkehrlicher Sicht und mit Blick auf die viel befahrene Kreuzung zwischen B471, Zeppelin- und Dieselstraße. Demnach empfiehlt das Gutachten eine Freizeitnutzung á la Hangarworld, da der Verkehr dabei vornehmlich außerhalb der Stoßzeiten anfalle. Anders sehe es bei Wohnungen oder Gewerbe aus, weshalb das Gutachten davon abrät. Derweil hätten die Verkehrsexperten festgestellt, dass die genannte Kreuzung „sehr gut ausgebaut ist", sagte Bauamtsleiter Klaus Zettl im Stadtrat. Auch wenn der Business Campus dereinst seine anvisierte Größe erreiche, könne das Verkehrsaufkommen an dieser Stelle gestemmt werden. Lediglich einige „Optimierungen" schlage das Gutachten für die Kreuzung vor, sagte Zettl, etwa zusätzliche Rechtsabbiegerspuren.
PATRIK STÄBLER

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